Jährliche Archive: 2008

12 Beiträge

EOS

Nicht nur ein Digitalkameraserie von Canon, nein, auch die griechische Göttin der Morgenröte heißt so. Mit meiner Frau und ein paar Freunden aus dem Dorf war ich heute abend außerdem in der Generalprobe des gleichnamigen Theaterstücks von  Soeren Voima. Kaum zu glauben, aber wahr: wir haben Kultur erlebt und sogar ich als Theaterbanause empfand während des Stückes kaum Langeweile.

Die Story: die Göttin Eos hat es satt, ständig in Kriegereien unter den „Herrschern“ zu erleben und ist gelangweilt davon immer die Morgenröte hervorzubringen und „flieht“ darum auf die Erde. Hals über Kopf verliebt sie sich in einen Künstler der in einer sonderbaren Wohngemeinschaft lebt. Sie erfreut sich des einfachen Lebens hier auf der Erde und findet Gefallen an vielen alltäglichen Kleinigkeiten. – Ein Stück weit ist sie diesbezüglich wohl zu beneiden –  Eines Nachts ist sie in dem Möbelgeschäft bei dem sie Arbeit gefunden hat zum Betten testen und wird schwanger. Sie lebt sich schnell in das System der Erde ein und macht Karriere – im Gegensatz zum tragischen Schicksal ihres Mannes.

Nun möchte ich euch mit einem Mischmasch aus griechischen Göttersagen, modernem Theater und anderen Dingen die ich nicht verstehenicht weiter langweilen und schließe darum – auch wenn die Morgenröte noch etwas auf sich warten lässt.

Die Geschichte der IFPI

Der weltweiter Verband der Tonträgerindustrie ist die IFPI. Sie vertritt also die großen Plattenlabels und ist behilflich deren „Rechte“ umzusetzen. Ich persönlich finde es sehr schade, dass es heut zu Tage normal ist, dass ein Künstler sämtliche Rechte an seinen Aufnahmen dem Plattenhersteller abgibt. Aber ja, wie man über die IFPI denken will sollte jeder für sich entscheiden. Ein Blick in die Entstehungsgeschichte der IFPI sollte aber nicht fehlen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27717/1.html

Die Post, die Bahn und die Politik

Seit rund 500 Jahren – also seit dem Begin des modernen Postwesens – unterlag die Verteilung von Briefen und Paketen einem Monopol. [Geschichte der Post] Zu Beginnwohl hauptsächlich, weil nur wenig Briefe geschickt wurden, seit der Zeit Kaiser Rudolfs II war das Postmonopol gesetzlich begründet (Postregal, 1597). In Deutschland ist die Post seit Januar 1995 privatisiert, bei der Abschaffung des gesetzlichen Monopols will die EU demnächst nachziehen.

Es gibt noch einige weitere Beispiele von Monopolen die abgeschafft werden wie Öffentlicher Verkehr oder Telekommunikation. In der Politik ist es essentieller Grundbaustein einer Demokratie, dass es eine Vielfalt an Meinungen, Parteien und Wahlkandidaten gibt. Im Gegensatz dazu könnte man eine Diktatur auch als Regierungs- oder Meinungmonopol bezeichnen.

Eine Demokratie sollte sich auch bei der technischen Abwicklung von Verwaltungsarbeiten nicht auf Monopolstrukturen einlassen, da sie sonst in ihren Grundfesten gefährdet wird. Einige Organisationen habe ein Petition für die EU hierzu gestartet (http://www.openparliament.eu/) zu erreichen ist. Ich kann nur wärmstens empfehlen diese zu unterschreiben – einfach folgendes Webformular ausfüllen.

Dateiformate

Ein Freund von mir hat per E-Mail eine RAR-Datei bekommen und konnte sie nicht öffnen. Darum ein paar Gedanken zu diesem Thema:

Das Internet…

… ist ein tolles Medium. In kürzester Zeit kann man über die ganze Welt Informationen austauschen. Nicht nur kurze Nachrichten in E-Mails sondern auch Fotos, Graphiken, Landkarten, Ausarbeitungen und sonstige Dokumente kann man per E-Mail an bestimmten Personen schicken oder über eine eigene Webseite oder ein Austauschportal wie Flickr der ganzen Welt zur Verfügung stellen. So kann heutzutage Information viel besser verteilt und dadurch besser genutzt werden als noch vor 50 Jahren. Die Technologie die wir heute haben hat Potential für die Wissenschaft, den Privatanwender und Entwicklungsländer. Nicht umsonst redet man vom Informationszeitalter: Wissen ist Macht! (Francis Bacon) – Darum muss meiner Ansciht nach Wissen breit zugänglich sein; dass es von vielen genutzt werden und von keinem missbraucht werden kann.

Das RAR-Dateiformat…

… ist eine von vielen Dateiformaten. Sozusagen die Spezifikation wie menschenlesbare Information in der computerlesbaren .RAR-Datei gespeichert sind. Eine jegliche Datei hat nur einen Nutzen, wenn man das Format genau kennt und damit weiß was die einzelnen Bits und Bytes für eine Bedeutung haben. RAR gehört zu den sogenannten proprietären Formaten, bei denen eben genau diese Spezifikation geheim gehalten wird. Verwendet man ein solches Format, sperrt man nicht nur viele Personen von der Nutzung aus, sondern bindet sich auch an den Hersteller der Software die dieses lesen und schreiben kann. Im Gegensatz dazu gibt es viele Offene Formate, die es prinzipiell jedem ermöglichen den Inhalt der Datei anzuschauen, da öffentlich bekannt ist wie die Informationen in Bits und Bytes abgebildet sind. Dadurch ist man unabhängig vom Hersteller der Software, denn jeder der programmieren kann ist in der Lage ein Programm für das entsprechende Format zu schreiben, was Konkurrenz erst ermöglicht und Monopolen entgegenwirkt.

So, ich hoffe die Frage „Warum ist die Wahl eines Dateiformats politisch?“ ist hiermit vorerstmal beantwortet, für weiter interessierte noch ein paar Links:
http://www.politik.de/interaktion/gruppen/viewthread.php?g=126&t=565
http://netzpolitik.org/
Auch wenn RAR prinzipiell böse ist, kann man es mit dem Programm 7Zip öffnen.

Is Copyleft important for OpenStreetMap?

The discussion about the licence of the OpenStreetMap data is very important. I’m not very pleased about the current situation and doubt success before any court. Therefor I’m very happy, that the OSM Foundation took the job to improve the situation. Richard, thanks for your post in the OpenGeoData blog. Also in OpenSource buisiness, where the licences and rights are a bit more clear than for the situation of geo databases, you can find examples of companies stealing open/free products and embedding them (often modified) in commercial products without giving anything back to the community or original authors. As I consider this highly unfair it is important that at least the licences require some useful feedback of modifications.

Even though I don’t care about the exact wording or the name of the licence I require the following elements for it:

  • commercial usage allowed
  • allowed to make changes
  • attribution in some form (attribution of the project is enough for me)
  • require to give back the changes (copyleft)

Just to say it loud: I am a strong supporter of a copyleft licence for OSM data and I will never give my edits into public domain!

Open Music Context

Der AStA Marbug veranstaltet regelmäßig (zumindest war es jetzt schon das 3. Mal) den Open Music Contest. Das ist ein Musikwettbewerb für Künstler die Stücke unter einer CreativeCommons-Lizenz veröffentlichen. Was das genau ist? – Eine Möglichkeit seine urheberrechtlich geschützten Werke zu veröffentlichen und zu ermöglichen, dass andere darauf aufbauen können oder sie weitergeben dürfen. Also genau das zu erlauben, was seit es PCs und das Internet gibt einfacher oder erst möglich wurde. Warum will man das machen? – Man will doch wenn man etwas tolles gemacht hat das beste draus machen und möglichst viel Geld damit verdienen. Naja, erstens denkt so nicht jeder und zweitens gibt es viele vor allem kleinere Künstler, die das praktisch gar nicht können. Und wenn sie dann mal bekannt genug sind um „das große“ Geld damit zu verdienen kommt meist doch die Plattenfirma und zieht aufgrund des Knebelvertrags den ganzen Gewinn ein.

Überlege doch selbst einmal, wenn du etwas tolles schaffst – sei es ein Musikstück, ein Text oder ein aufwändig überarbeitetes Digitalfoto – willst du, dass es von anderen ohne große Hindernisse genutzt werden kann, oder willst du, dass es in den bisher gebräuchlicheren Rechtsformen eingeschlossen wird? In meinen Augen ist jeder Text, jedes Musikstück und jeder Film ein Kulturgut, das möglichst breit zugänglich gemacht werden sollte. Nicht nur für mich, sondern auch für meinen Nachbarn, der aufgrund seiner Arbeitslosigkeit nur sehr stark eingeschränkte Möglichkeiten hat sich am kulturellen Leben zu beteiligen. – Er kann sich ja noch nicht mal die Kleider leisten, die nötig sind um ins Theater reinzukommen.

Hiermit will ich jetzt nicht zur Film-Piraterie oder zum CDs kopieren auffordern, aber zum Nachdenken über das bisher praktizierte Urheberrechtssystem anregen. Ich denke es ist auch mit CC-Werken möglich finanziell erfolgreich zu sein, z. B. eine Band die CC-Musik macht kann über Konzerte verdienen.

Ein Metropolis-Beitrag des Fernsehsenders Arte beschäftigt sich auch mit dem Thema CreativeCommons – es lohnt sich ihn anzuschauen.