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Themen (digitaler) Offenheit, OpenSource, OpenContent, OpenAccess, OpenAnything

Wahlhelfer

Eine der wichtigsten Grundlagen unserer Demokratie ist das Wahlrecht. Wir brauchen Wahlen bei denen garantiert ist, dass die Stimmen aller Bürger gezählt werden und geheim bleiben, da sonst der Manipulation alle Wege offen stehen und wir uns dann den ganzen Aufwand mit den Wahlen sparen könnten. (Und damit die Demokratie aufgegeben hätten.)

Der „Fortschritt“ treibt unere Gesellschaft immer wieder an, traditionelle Vorgehensweisen durch Technik zu ersetzen, obwohl wir keinen Vorteil in den neuen Systemen sehen. So soll es auch mit der Stimmabgabe gehen. Z. B. wird in Köln schon lange nicht mehr mit Papier und Stift gewählt sondern man gibt seine Stimmt einem Wahlcomputer – in der Hoffnung, dass er die Stimme beim richtigen Kandidaten zählt. Es handelt sich hierbei um das gleiche System wie es in Holland eingesetzt wird. Eine Gruppe holländischer Computerspezialisten haben jedoch gezeigt wie leicht die Maschinen der Firma Nadap manipulierbar sind.

Ich will hier nicht grundsätzlich die Verwendung von elektronischen Hilfmittel für die Wahl verteufeln, jedoch sollte sichergestellt sein, dass auch bei deren Einsatz für die Bürger die Wahl überprüfbar bleibt. Bisher sind die Geräte leider nur mit negativen Schlagzeilen bekannt geworden und ich weiß von keinem System, das nicht gravierende Mängel vorweist. In meinen Augen darf man nur System einsetzen, die von den Bürgern überprüft werden können und über die sämtliche technische Details veröffentlicht sind. Bis ein entsprechendes Gerät entwickelt ist und von unabhängigen Experten überprüft wurde sollten wir besser auf diese undurchsichtige Technologie verzichten.

Für weitere Informationen schau doch im Neztpolitik-Blog, auf der Webseite der Holländischen Aufklärungs-Kampagne oder frage direkt bei den verantwortlichen Politikern nach (Wobei aber mit Fehlinformationen und Inkompetenz zu rechnen ist.)

Microsoft Office kann mit ISO-Standard umgehen

Seit kurzem ist es möglich mit Microsoft Office ™ das ISO-standardisierte und offene Dokumentenformat ODF zu öffnen und zu speichern. Dass diese Funktionalität nicht von Microsoft selbst zur Verfügung gestellt wird war zu erwarten, denn sie möchten natürlich, dass ihr eigenes Format weiterhin starke Verbreitung erfährt. Die Firma SUN war aber so freundlich ein Plugin für Microsoft Office zur Verfügung zu stellen, welches man auf deren Webseite runterladen kann. Grundsätzlich empfehle ich zwar für Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentationen komplett auf OpenOffice umzusteigen, wer aber nicht umsteigen kann oder möchte sollte unbedingt das Plugin installieren.

GPL v3

Die „GNU General Public License“ ist heute in der offiziellen Fassung 3 erschienen. Die zu Beginn lauten Aufschreie bezüglich der Neuerungen haben etwas nachgelassen, aber trotzdem wird wohl das eine oder andere Projekt den Wechsel auf die Version 3 nicht oder erst später durchführen.

Grundsätzlich geht es bei der GPL darum, die Freiheit einzuräumen das (GPL-Lizenzierte) Programm zu jedem Zweck auszuführen, zu verändern und das Programm weiterzugeben – sei es in veränderter oder originaler Form. Falls man das Programm allerdings verändert stellt die Lizenz auch die Forderung, dass man seine Änderungen ebenfalls unter der GPL veröffentlichen muss. Dieses Prinzip wird in Anspielung auf den Begriff Copyright auch als „Copyleft“ bezeichnet und bewirkt, dass ein Progamm das einmal „frei“ ist auch frei bleibt. Einige größere Änderungen sind z. B. die neu eingebaute Forderung, dass ein Produkt (wie z. B. ein Videorekorder), welches GPLv3-Software verwendet, auch ermöglichen muss, die Software darauf zu verändern. (Hierzu gibt es einen umstrittenen Fall der Firma TiVo, die genau das ausgeschlossen hat.) Desweiteren verbietet die neue Version, dass jemand der Softwarepatente auf seine GPLv3-Software hat diese gegen Nutzer der GPL-Software einsetzt. Auch wurde in der GPLv3 versucht die Kompatibilität zu anderen freien Lizenzen zu verbessern.

Umweiteres Interesse zu stillen empfehle ich dir den Artikel auf Golem zu lesen. Der GPL-Text sagt zwar auch alles, ist aber in „englischem Juristen-Deutsch“ geschrieben…

OpenStreetMap

Vor einigen Monaten bin ich über OpenStreetMap gestolpert. Was das ist? – Ganz einfach, ein Projekt, welches sich zum Ziel gesetzt hat Strassenkarten von der ganzen Welt zu produzieren. Auch wenn du nun sagen magst: „Das gibt es doch mit Google Maps oder Map24 schon“ gibt es bei OSM einen elementaren Unterschied: Die Daten sind dort frei verfügbar. D. h., dass man nicht mit einem Fuß im Knast oder zumindest vor Gericht steht, wenn man einen Kartenausschnitt auf die eigene Webseite oder die Einladung zur nächsten Gartenparty setzt.

Wo kommen die Daten her?
Von dir und mir! OpenStreetMap ist wie Wikipedia u. v. A. ein Community-Projekt, welches darauf basiert, dass nachdem er sich registreiert hat JEDER die Karte erweitern und verbessern kann. Wenn es einige Personen gibt, die Daten eintragen, entsteht ein Gesamtwerk, das unbeschreiblichen Nutzen für die Gesellschaft hat und quasi nichts kostet. Falls du schon einmal in einer abgelegenen Gegen mit einem Navigationssystem Auto gefahren bist hat es sich bestimmt schon einmal bei dir beschwert, du würdest dich „Off Road“ oder eben nicht mehr auf eine ihm bekannten Strasse befinden. Ein Projekt wie OpenStreetMap ermöglicht es nun, dass du einfach die fehlende Strasse einzeichnen kannst und der nächste eine vollständigere Karte vorfindet.

OpenStreetMap ist noch sehr jung und unbekannt, darum sind leider auch die verfügbaren Karten noch sehr löchrig und es hat viel „weiss“ auf den Karten. Ich bin aber sicher, dass sich dies bald ändern wird.