Verlage

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Bildung?

„In Zukunft muss die Universität verhindern, dass die Studenten digitale Kopien aus der Bibliothek mitnehmen können.“

entschied gestern das Frankfurter Landgericht für den „Ulmer Verlag“ gegen die Bibliothek der TU Darmstadt (Quelle: taz). Diesen Zustand finde ich sehr bedauerlich. Bibliotheken stellen uns Bürgern (im Falle der Uni-Bib natürlich deren Studenten) Wissen zur Verfügung und ermöglichen uns damit zu lernen und uns weiter zu bilden. Je effektiver Bibliotheken dieser Aufgabe nachkommen kann, desto höher wird unser Bildungsniveau, da Wissen besser verbreitet wird.

Natürlich müssen Urheber die Möglichkeit haben durch ihre Werke (zumindest teilweise) ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, aber wir dürfen nicht zulassen, dass bestehende Chancen nicht genutzt werden. Informationstechnologie bietet Möglichkeiten um Wissen viel effizienter zu verbreiten und fairer zu verteilen als dies seit Jahrhunderten durch Verlage geschieht. Durch die neuen Wege, wird an bestehenden Strukturen gekratzt, das ist klar, aber es gab schon viele Punkte in der Geschichte, an denen bestehende Lösungen durch bessere ersetzt wurden. So wie es heute nur noch wenige Hufschmiede gibt, wird sich auch die Landschaft der Verlage verändern und sie werden im wesentlichen nur noch drucken und binden. Und für die Autoren müssen wir neue Vergütungsmodelle suchen.

Es macht keinen Sinn einer Gesellschaft zu verbieten moderne Verkehrsmittel zu nutzen, nur weil durch die geringere Nutzung von Pferden weniger Hufschmiede gebraucht werden. Genau das wünschen sich aber die Verlage, die natürlich befürchten in der digitalen Welt nicht mehr in bisherigem Umfang gebraucht zu werden. Darum kämpfen sie mit allen Mitteln und versuchen zu lobbiieren wo es nur geht um den Zeitpunkt des Umsatzrückgangs nach hinten zu schieben. Darunter leiden am Ende vor allem wir Verbraucher.

Weitere Infos zum Thema gibts bei RA Stadler oder hier. (z. B. meine Stellungnahme zur Onlinebibliothek von Korntal-Münchingen)